…und ich grüße die Schwalben – Film und Diskussion mit Magda Vášáryová
Das Festival Meeting Brno präsentiert den Film und anschließend eine Diskussion mit Magda
Vášáryová, Schauspielerin, Diplomatin und Darstellerin von Marie Kudeříková in Jaromil Jirešs
Film „…a pozdravuji vlaštovky“, sowie mit Libor Kratochvíl, dem Sohn von František Kratochvíl –
dem Leiter jener Widerstandsgruppe, in der Marie Kudeříková tätig war. Gastgeber ist der
Historiker Michal Konečný, Autor des Buches „Brno nacistické“.
Die Widerstandskämpferin Marie Kudeříková, deren Name denjenigen wohlbekannt ist, die vor
1989 zur Schule gingen, geriet bei jüngeren Generationen in Vergessenheit. Die Missbilligung
aller Helden und Heldinnen der kommunistischen Ära gehörte zur Auseinandersetzung unserer
Gesellschaft mit der eigenen Vergangenheit nach der Samtenen Revolution. Der diesjährige
80. Jahrestag der Ermordung dieser außerordentlich mutigen Frau wurde zum Anlass, sich ihrer
Geschichte ohne ideologischen Ballast zu nähern und darin Inspiration zu finden, die bis heute
relevant ist.
Zu dem Film:
„Ich hatte schon immer den Mut zu leben, den verliere ich auch angesichts dessen
nicht, was man in der menschlichen Sprache als Tod bezeichnet…“ Von der Urteilsverkündung
bis zur Hinrichtung sollen angeblich 99 Tage vergehen. So viel Zeit verbleibt noch Maruška
Kudeříková (M. Vášáryová), einer jungen aufgeklärten Frau, die infolge ihrer Widerstandstätigkeit
während der deutschen Besatzung wegen Hochverrats verurteilt wurde. In der Todeszelle in
Breslau, wo sie kleinen Holzsoldaten Augen malt, erinnert sie sich an die Vergangenheit – an ihre
Familie, Freunde, ihr Heimatdorf in der Mährischen Slowakei, ihre Liebesverhältnisse, aber auch
an die Tätigkeit, wegen der sie verurteilt wurde. Außerdem schreibt sie Briefe nach Hause. Vor
allem dank ihnen wurde Maruška als Symbol des Widerstands gegen die Nazi-Okkupation
bekannt.
Das Programm findet nur auf Tschechisch statt.
Tickets für 150,-/100,- CZK können Sie hier kaufen.
Woche der Märtyrinnen – „Von Statue zu Statue“
Das Festival Meeting Brno organisiert in Zusammenarbeit mit der Stadt Brünn in der
Woche von Sonntag, 26. März, bis Freitag, 31. März, die „Woche der Märtyrinnen“
mit dem Untertitel „Von Statue zu Statue“. Zwei mit Brünn verbundene Frauen, Marie
Kudeříková und die selige Maria Restituta, wurden vor genau 80 Jahren mit Abstand
von wenigen Tagen von den Nazis ermordet.
Kudeříková war eine am kommunistischen Widerstand beteiligte Antifaschistin und
erfolgreiche Saboteurin. Während der Folter in Nazi-Gefängnissen hat sie die
Namen ihrer Genossen nie preisgegeben. Schwester Restituta, geboren in Brno-
Husovice, weigerte sich, Kruzifixe von den Krankenhauswänden zu entfernen, und
wurde beschuldigt, Anti-Nazi-Materialien verbreitet zu haben. Beide Frauen wurden
geköpft.
Meeting Brno erinnert auch deshalb an den Jahrestag und das Schicksal dieser
Frauen, weil 2017, im zweiten Festivaljahrgang, die Initiative I žárovka má sochu
darauf hinwies, dass in Brünn keiner Frau außer Marie Kudeříková eine Statue
gewidmet ist. Aufgrund dieser Initiative und einer öffentlichen Befragung nahm der
Brünner Stadtrat Maria Restituta in das Brünner Skulpturenprojekt auf, und daraufhin
wurde ein Wettbewerb für ihre Statue ausgeschrieben.
Im Rahmen der „Woche der Märtyrinnen“ von 26. bis 31. März finden
Kulturveranstaltungen statt, die an diese Märtyrinnen erinnern, darunter eine Reise
nach Wien in das Franziskanerinnenkloster, dem Maria Restituta angehörte und das
ihr Erbe verwaltet.