25. 7. 2020
18:30
Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem
Theater Divadlo Feste, Uraufführung
Inwieweit sind wir fähig, in kritischen Situationen rational zu denken, wenn die ganze Gesellschaft, und damit auch ganze Staaten einer Lebensgefahr oder Katastrophe ausgesetzt sind? Inwieweit können wir unser eigenes Verhalten auf einer Skala von blindem Führer-Gehorsam bis zu individuellem, verantwortungsvollem Verhalten reflektieren?
Im Mai sind sechzig Jahre vergangen, seit Agenten des israelischen Geheimdienstes Mosad Adolf Eichmann in Argentinien entführten, jenen Nazi, in dessen Referat die sog. Endlösung der jüdischen Frage betrieben wurde. Ein Jahr später, im April 1961 wurde ein Gerichtsprozess gegen ihn in Jerusalem eröffnet, bei dem die Philosophin Hannah Arendt anwesend war. Zwei Jahre später erschien ihr Werk Eichmann in Jerusalem:
„Sie haben zugegeben, dass das Verbrechen, welches während des Zweiten Weltkriegs an Angehörigen des jüdischen Volkes verübt worden war, das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte darstelle, und Sie haben ihre Rolle darin gestanden. Zugleich haben Sie jedoch gesagt, Sie hätten nie aus niedrigen Beweggründen gehandelt, Sie hätten nie die geringste Neigung zum Töten gehabt, es sei nicht wahr, dass Sie je Juden gehasst hätten; Sie hätten jedoch nicht anders gekonnt, und empfänden deswegen keine Schuld.“
Regie: Jiří Honzírek
18:30 1. Premiere
21:00 2. Premiere
Reprise der Vorstellung im September 2020.
Die Theatervorstellung findet in tschechischer Sprache statt.
Beschränkte Kapazität.
Reservierung der Eintrittskarten für 18:30 via GoOut hier.
Reservierung der Eintrittskarten für 21:00 via GoOut hier.
Eintrittspreis: 180/120 CZK.
Österreich Institut, Moravské náměstí 15